Lärmschutz trifft Sonnenenergie


Lärm ist eine der größten Umweltbelastungen in urbanen Räumen. Besonders in dicht besiedelten Bezirken wie Meidling stellt der Schutz vor Verkehrslärm eine Herausforderung
dar. Doch der 12. Bezirk zeigt, wie innovative Lösungen aussehen können: Die neue Lärmschutzwand am Leopoldine-Glöckel-Weg schirmt nicht nur effektiv den Verkehrslärm von der dortigen Kleingartensiedlung ab, sondern erzeugt gleichzeitig sauberen Strom. Dank ihrer durchlässigen Bauweise integriert sie sich harmonisch in die Umwelt und bietet einen Mehrwert für Mensch, Tier und Natur.

Doppelte Funktion: Lärmschutz und Energiegewinnung

 

Die von der Stadt Wien und Wien Energie realisierte Lösung ist ein Beispiel für die Verbindung von Umweltschutz und technischer Innovation. Die Lärmschutzwand wurde aus Holzbeton, einem leichten, schallisolierenden und langlebigen Werkstoff aus Holzspänen und Zement, sowie Aluminium gefertigt. Insgesamt besteht die Wand aus 14 neuartigen Elementen sowie 40 Laufmetern in herkömmlicher Bauweise.

Die neue Lärmschutzwand wurde speziell für den Leopoldine-Glöckel-Weg entwickelt, nachdem sich Anrainer*innen des Kleingartenvereins „Esparsette“ an die Stadt Wien wandten, um eine Lösung gegen den Verkehrslärm am hoch frequentierten Altmannsdorfer Ast zu finden. Aufgrund des Standorts stand schnell fest, dass eine herkömmliche, geschlossene Lärmschutzwand nicht sinnvoll ist. Damit das dahinterliegende Wiesenstück nach wie vor erreichbar ist, wurde auf eine offene Bauweise gesetzt, die nicht nur Luft zirkulieren lässt, sondern auch eine Durchgangsmöglichkeit für Tier und Mensch bietet.
Der Wunsch der Anrainer*innen nach mehr Ruhe wurde allemal erfüllt. Denn durch die Lärmschutzwände konnte eine Lärmreduktion von rund sechs Dezibel im Kleingarten-Areal verzeichnet werden. Das bedeutet, dass der Lärmpegel, wie hier durch das Verkehrsaufkommen am Altmannsdorfer-Ast, auf etwa die Hälfte sinkt.

Ein Teil der Wand ist zudem mit 70 Photovoltaik-Modulen ausgestattet, die eine Gesamtleistung von 19 Kilowatt-Peak erreichen. Der damit erzeugte Sonnenstrom reicht etwa aus, um 100 Straßenlaternen ein Jahr lang zu betreiben. Damit trägt die Meidlinger Lärmschutzwand dazu bei, die Stromgewinnung in der Stadt noch unabhängiger zu machen – eine rundum nachhaltige Lösung also.

Ein nachhaltiges Konzept mit Vorbildcharakter

 

Mit dieser offenen, für die Natur durchlässigen Lärmschutzwand hat die Stadt Wien ein neuartiges Konzept entwickelt, das Lärmschutz, Energiegewinnung und Umweltschutz wirkungsvoll miteinander vereint. PV-Lärmschutzwände sind ein Beweis, dass sogar scheinbar kleine Flächen doppelt genutzt werden können, und dadurch zu höherer Lebensqualität der Bewohner*innen beitragen.  

Mit Innovationen und Strom aus nachhaltigen Quellen stellt die Stadt Wien die Stromversorgung von Morgen sicher. Wenn auch Sie dazu beitragen wollen, finden Sie alle Infos zu den aktuellen PV-Förderungen unter sonnenstrom.wien.gv.at/foerderungen.

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