Innovation: Energieautarkes Marktamt am Karmelitermarkt

Das Marktamtsgebäude am Karmelitermarkt im 2. Wiener Gemeindebezirk ist mit einem großen Flachdach ausgestattet und wurde deshalb als Pilotstandort für ein neues PV-Infrastrukturprojekt ausgewählt: Seit Mitte Mai ist hier eine leistungsstarke Photovoltaik-Anlage mit einem innovativen Speichersystem in Betrieb. So kann am Standort unabhängig und klimafreundlich Strom erzeugt werden, der auch bei einem großflächigen Stromausfall weiter fließt.

Durch die Installation von 44 PV-Modulen und einem 15 kWh-Speicher kann das Marktamtsgebäude seinen gesamten Strombedarf selbst decken. Die in Kooperation mit Wien Energie und der Marktamtsabteilung MA 59 realisierte Photovoltaik-Anlage hat eine Leistung von etwa 20 Kilowattpeak (kWp) und spart jährlich rund acht Tonnen CO2 ein – das entspricht etwa 80 Autofahrten von Wien nach Bregenz. Der integrierte Speicher mit einer besonders hohen Ladedichte ermöglicht nicht nur eine effiziente Nutzung des erzeugten Sonnenstroms im Tagesverlauf, sondern bietet im Falle eines Blackouts die Möglichkeit, durch die Erweiterung mit einem Stromaggregat die kritische Infrastruktur des Marktes über mehrere Stunden zu versorgen. Die unterbrechungsfreie Notstromversorgung funktioniert durch einen 3-Phasen-Netzersatz. Zum Vergleich: Die meisten Notstromlösungen sind lediglich mit einem 1-Phasen-Netzersatz ausgestattet. Darüber hinaus kommt eine neue Batterietechnologie zum Einsatz, die im Vergleich zu Lithium-Ionen-Speichern brandschutztechnisch unbedenklich ist.

Die autarke Energieversorgung des Marktamtsgebäudes bietet vor allem Vorteile für die Anwohner*innen des Grätzels. Im Ernstfall kann das Marktamt als Informationsdrehscheibe dienen und der Bevölkerung wichtige Informationen und Unterstützung bieten. Diese krisensichere und klimafreundliche Energieversorgung unterstreicht die Bedeutung der Energiewende in Wien und zeigt, wie erneuerbare Energien effektiv genutzt werden können.

Die erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts am Karmelitermarkt ist ein wegweisendes Beispiel für weitere Energieprojekte in Wien. Es zeigt, dass durch innovative Technologien und Kooperationen zwischen städtischen Einrichtungen und Energieversorgern erhebliche Fortschritte in der Nutzung erneuerbarer Energien erzielt werden können. In Wien gibt es insgesamt 27 Märkte, und es ist geplant, das Modell des energieautarken Marktamts auf weitere Standorte auszuweiten. Dies ist ein bedeutender Schritt, um die Potenziale erneuerbarer Energien in städtischen Gebieten voll auszuschöpfen und die Energiewende voranzutreiben.

Die Eckdaten der PV-Anlage:

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