Innovation: Organische PV
Nicht jedes Dach in Wien ist für eine klassische Photovoltaik-Anlage geeignet. Zu hohes Gewicht, aber auch mangelnde Flexibilität der einzelnen Solarpaneele können eine Herausforderung darstellen. Innovative Lösungen wie organische Photovoltaik-Anlagen (OPV) können hier eine Alternative sein. In Wien wurde kürzlich die größte organische Photovoltaik-Anlage Österreichs – und die zweitgrößte ihrer Art in Europa – am Standort Simmering der Wien Energie in Betrieb genommen.
Was macht organische Photovoltaik so besonders?
Im Gegensatz zu herkömmlichen Photovoltaik-Anlagen bestehen die Solarzellen organischer Photovoltaikmodule aus speziellen Kohlenwasserstoffverbindungen. Diese Verbindungen eignen sich aufgrund ihrer Leitfähigkeit besonders gut für die Erzeugung von klimafreundlichem Strom. Zudem sind diese Module als dünne Folien erhältlich, die sich leicht an unterschiedliche Oberflächen anpassen lassen. Das macht sie ideal für Dächer, die keine schweren Lasten tragen können.
Organische PV-Systeme haben aber noch einen weiteren wichtigen Vorteil: bei der Herstellung der Solarzellen für OPV werden keine umweltschädlichen Rohstoffe verwendet. Damit sind sie ein doppelter Gewinn für das Klima. Grundsätzlich steht die Entwicklung organischer Photovoltaik noch am Beginn – so ist der Wirkungsgrad von OPV noch wesentlich geringer als bei herkömmlichen PV-Modulen. Dafür ist die Montage wesentlich einfacher: Als Folie ausgeführt, kann die Solarzellenschicht mit doppelseitigem Klebeband befestigt und bei Bedarf unkompliziert wieder entfernt werden. Ein weiteres Plus: Volltransparente Ausführungen sind möglich.
Innovative Wege in der solaren Energiegewinnung
Auch bei der Planung der PV-Anlage am Standort Simmering stand Wien Energie vor einer Herausforderung, denn das Dach der dortigen Lagerhalle des Kraftwerks hatte ein großes Flächenpotenzial, war jedoch für höhere Lasten nicht geeignet. Um das Ziel der umweltfreundlichen Stromproduktion am Standort zu erreichen, fiel die Entscheidung auf eine organische PV-Anlage.
Mittlerweile erstreckt sich in Simmering auf 1.000 Quadratmetern eine beeindruckende Installation von rund 300 organischen Solarmodulen. Damit setzt die Anlage ein sichtbares Zeichen für innovative Photovoltaik-Lösungen - ganz im Sinne der Sonnenstrom-Offensive der Stadt Wien. Die Module liefern grünen Strom direkt für den Betrieb am Kraftwerksstandort und demonstrieren die Machbarkeit und Effizienz dieser Technologie unter realen Bedingungen.
Die Eckdaten der PV-Anlage sind:
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Leistung: 20 kWp
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Anzahl Module: 300
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Dachfläche: 1.000 m²
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Inbetriebnahme: 04.01.2024
Positive Zukunftsaussichten
Die Installation der größten organischen Photovoltaik-Anlage Österreichs ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Wien bei erneuerbaren Energieanlagen alle Potenzialflächen im Stadtgebiet nutzen möchte. Dieses Projekt wird nicht nur die CO2-Emissionen am Standort Simmering reduzieren, sondern dient auch als wichtiges Testfeld für die Weiterentwicklung und Skalierung, also die Vergrößerung oder Verkleinerung der OPV-Technologie an anderen Standorten.
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