Stromlieferant und Blickfang: Neue PV-Fassade am AKH

 

Auf Wiens Dächern leisten derzeit über 12.000 Photovoltaik-Anlagen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Solarmodule lassen sich aber auch vertikal anbringen: Die Südfassade des gemeinsamen Bürogebäudes der Universitätsklinik AKH Wien und der MedUni Wien im 9. Bezirk liefert ab sofort klimafreundlichen und krisensicheren Sonnenstrom. Nach den Bürogebäuden der Wirtschaftskammer Österreich im 4. Bezirk und der Technischen Universität am Getreidemarkt handelt es sich dabei erst um das dritte Projekt in Wien, bei dem eine PV-Anlage auf einer Hochhausfassade installiert wurde. Es zeigt eindrucksvoll, wie dicht bebaute Gebiete effizient für den Ausbau erneuerbarer Energien genutzt werden können.

Vertikal erzeugter Sonnenstrom für 19 Stockwerke


Durch den Bau einer speziellen Unterkonstruktion konnte die 12 Tonnen schwere Photovoltaik-Anlage, die von Wien Energie installiert wurde, optimal ausgerichtet werden. Die 90 darauf montierten Solarmodule erzeugen jährlich bis zu 25.000 kWh Strom. Dieser versorgt direkt das neu sanierte 19-stöckige Bürogebäude, in dem unter anderem Teile des Universitätsklinikums und die Generaldirektion des Wiener Gesundheitsverbundes untergebracht sind. So werden 15 Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart. Das entspricht der Menge, die 1.250 Bäume im selben Zeitraum binden können.

Solarmodule als Gestaltungselemente


Die neue Fassadenanlage des AKH-Hochhauses ist ein perfektes Beispiel dafür, wie sich großflächige Solarmodule nahtlos in das Stadtbild integrieren lassen und gleichzeitig einen optischen Mehrwert bieten. Die matten, dunklen Oberflächen verhindern Blendungen und bilden ein besonderes Muster, das dem Gebäude den Namen „Barcode 1“ (auf Deutsch: Strichcode) verliehen hat – ein sichtbares Zeichen für den Klimaschutz. Auf diese Weise wird nicht nur das Bewusstsein der Öffentlichkeit geschärft, sondern auch die Akzeptanz für nachhaltige Energielösungen in der breiten Bevölkerung erhöht.

Fassaden-PV: Effizient und vielseitig


Photovoltaik-Anlagen an Fassaden im städtischen Raum lassen sich vielseitig gestalten und ermöglichen eine optimale Nutzung der vorhandenen Bausubstanz. Neue Flächen für die Sonnenstromproduktion zu gewinnen ist auch entscheidend für das Ziel der Stadt Wien, bis 2030 eine Leistung von 800 MWp aus PV-Anlagen zu erreichen. Deshalb wird im Rahmen der PV-Standardförderung der Stadt Wien auch der Bau von Fassadenanlagen gefördert. Voraussetzung ist, dass mindestens 500 Volllaststunden pro Jahr erreicht werden. Bei horizontalen Anlagen auf Dachflächen sind mindestens 800 Volllaststunden erforderlich.
Nähere Informationen zur PV-Standardförderung sowie zur Berechnung einer Volllaststunde finden Sie auf Seite 12 in unserem Förderleitfaden.